Leistungsspektrum
In unserer Klinik behandeln wir alle Erkrankungen des Blutes und der blutbildenden Organe sowie sämtliche bösartige Tumore des lymphatischen Systems.
Die Klinik für Hämatologie und Onkologie ist Mitglied der EBMT (European-Bone-Marrow-Transplantation-Group)
Seit 1997 ist die Abteilung von der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Knochenmarktransplantationen als Zentrum für autologe Knochenmarktransplantationen akkreditiert, und im Oktober 2002 erfolgte die Anerkennung als Schwerpunkt für autologe Knochenmark- bzw. Blutstammzelltransplantation durch das Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes NRW.
Auf dem Gebiet der Leukämien und Lymphome sind wir eines der größten Zentren in Deutschland. Bei diesen Erkrankungen wurden in den vergangenen Jahren große Behandlungserfolge erzielt. Ein großer Teil der Erkrankungen ist heute mit modernen Verfahren heilbar.
Darüber hinaus werden in der Klinik sämtliche solide Tumoren behandelt. Großen Wert legen wir auf die enge Kooperation mit den anderen Kliniken des Hauses und der benachbarten Krankenhäuser, hier speziell der Strahlenklinik. Hierzu gehört die wöchentliche gemeinsame Tumorkonferenz. Die Leitende Ärztin verfügt über eine 36 monatige Weiterbildungsbefugnis in der Facharztkompetenz Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie sowie die Befugnis zur Weiterbildung für jeweils 36 Monate (gemeinsam) Basisweiterbildung im Gebiet Innere Medizin zusammen mit der Klinik für Geriatrie und der Klinik für Angiologie.
Diagnostik und Therapie
In unserer Klinik bestehen alle modernen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der Hämatologie und Onkologie
- Großes klinisches Zentrallabor
- Knochenmarkpunktionen
- Hämatologisches Speziallabor mit allen zytochemischen Färbeverfahren und den Möglichkeiten der Immunserologie etc.
- Stammzelllabor mit der Möglichkeit der Zellkultur von Stammzellen, der Durchflusszytometrie, der Leukämie- und Lymphomtypisierung sowie der Lymphozytendifferenzierung
- Hämostaseologisches Speziallabor (Privatambulanz) mit allen speziellen Untersuchungen, wie z.B. Globalteste der Gerinnung, Einzelfaktorenbestimmungen, Bestimmungen der APC-Resistenz, Protein C und Protein S, Lupus-Antikoagulanz, Thrombozytenfunktionsdiagnostik, von Willebrand-Diagnostik
- Die mikrobiologische Diagnostik erfolgt in enger Kooperation mit einem Groß-Labor in Dortmund und steht rund um die Uhr zur Verfügung
- Ultraschalluntersuchungen incl. Echokardiographie („Herzultraschall“)
- Sonographisch gesteuerte Organpunktionen (z.B. Leberpunktionen)
- Gastroskopie (Magenspiegelung), Koloskopie (Darmspiegelung), Bronchoskopie (Spiegelung des Bronchialsystems)
- EKG/Belastungs-EKG, Langzeit-EKG und Langzeit-Blutdruckmessung
- Lungenfunktionstest
- Pleura-, Perikard-, Ascites- und Organpunktionen
- In der Radiologischen Abteilung unseres Krankenhauses werden sämtliche Röntgenuntersuchungen (konventionelles Röntgen, CT, MRT, Angiographie, CT-gesteuerte Punktionen) durchgeführt
- Durchführung autologer Knochmarktranplanstationen bzw. peripherer Blutstammzelltransplantationen
- Spezielle Therapieverfahren, wie z.B. die intraarterielle Chemotherapie (direktes Einbringen der Medikamente in tumorversorgende Blutgefäße), werden in enger Kooperation mit der radiologischen Abteilung durchgeführt.
Krankheitsbilder und Diagnostik
Hämatologische Erkrankungen
- Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphome
- Akute und chronische Leukämien
- Plasmozytome / Multiples Myelom
- Myeloproliferative Syndrome
- Aplastische Anämien
- Hämolytische Anämien
- Autologe Blutstammzellgewinnung und Transplantation
- Autoimmunerkrankungen
- Bi-spezifische Antikörpertherapie
Solide bösartige Erkrankungen
- Mammakarzinom
- Bösartige Erkrankungen des Respirationstraktes (z.B. Lungenkrebs, Larynxkarzinom)
- Bösartige Erkrankungen des Verdauungstraktes (z.B. Speiseröhrenkrebs, Magenkrebs, Darmkrebs)
- Bösartige Erkrankungen des männlichen und weiblichen Genitales (z.B. Eierstockkrebs, Hodenkrebs, Prostatakrebs)
- Weichteiltumore (Sarkome), z.B. Ewing-Sarkome
Blutgerinnungsstörungen (Hämostaseologie) – Privatambulanz
- Diagnostik und Therapie von hämorrhagischen Diathesen – verstärkte Blutungen
- Hämophilenbetreuung („Bluter“)
- Diagnostik und Therapie der Thrombophilie (Thromboseneigung )
Klinische Studien
Klinische Studien helfen, neue Erkenntnisse bei der Diagnostik und Therapie zu gewinnen. Aus diesem Grund ist die Klinik als Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen Studiengruppen eingeschrieben.
Die Registrierung und Dokumentation der in unserer Klinik im Rahmen von Studien behandelten Patienten erfolgt über die Ärztinnen und Ärzte sowie die Studienassistentin. Für die an einer Studie teilnehmenden Patientinnen und Patienten bedeutet die Teilnahme an einer Studie die Gewissheit, nach den aktuellsten und erfolgversprechendsten Richtlinien behandelt zu werden. Nachfolgende Patientengenerationen profitieren von den Erkenntnissen, die sich aus diesen Untersuchungen ergeben. Alle klinischen Studien werden nach den Grundsätzen der Guten klinischen Praxis (ICH-GCP) durchgeführt. Die zur Zeit an der Klinik laufenden Studien sind in unserem Studienregister Aktuelle Studienübersicht verzeichnet.
In einem ausführlichen Aufklärungsgespräch besprechen wir mit den Patienten die Ziele der Studien, die erhofften Ergebnisse und die möglichen Risiken. Die Teilnahme an einer Studie ist freiwillig und jederzeit widerrufbar. Sollte der Patient die Teilnahme nicht wünschen, so erwächst ihm hieraus keinerlei Behandlungsnachteil. Da die Studienprotokolle den neuesten Stand der klinischen Forschung darstellen, empfehlen wir in diesen Fällen oft eine Behandlung in Anlehnung an das Studienprotokoll, ohne einen Einschluss des Patienten in die Studie vorzunehmen.
Zentrale Tumordokumentation
Einzugsregion des Epidemiologischen Krebsregisters NRW ist das gesamte Bundesland Nordrhein-Westfalen.
Ärztinnen und Ärzte sowie Zahnärztinnen und Zahnärzte in Nordrhein-Westfalen sind gesetzlich verpflichtet, Tumorerkrankungen und ihre Frühstadien an das epidemiologische Krebsregister in NRW zu melden.
Ergebnisse der Krebsregistrierung liefern wichtige Informationen über die zeitliche Entwicklung und die regionale Verteilung der einzelnen Krebserkrankungen. Darüber hinaus erhalten wir Hinweise für die Planung und die Qualität der Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung von Krebserkrankungen in der Bevölkerung Nordrhein-Westfalens. Mit der Datenerhebung leisten Sie und wir einen Beitrag zur Erforschung bisher unbekannter Risikofaktoren und Ursachen von Krebs sowie zur Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten.
Epidemiologisches Krebsregister NRW, Onkologischer Schwerpunkt Westf.-Lippe
Nadine Triesch
Studienassistentin
Tel: 02331/ 805-526
Fax: 02331/ 805-534
Sarah Wiese
Studienassistentin
Tel: 02331/ 805-526
Fax: 02331/ 805 534
Tumornachsorge
In aller Regel werden nach jeder Tumorerkrankung regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig sein. In enger Absprache mit den behandelnden Haus- und Fachärzten wird ein Nachsorgekonzept erstellt, so dass eine lückenlose Betreuung – auch nach Beendigung der akuten Behandlung – gewährleistet ist. Manchmal ist es notwendig, dass spezielle Untersuchungen unter stationären Bedingungen durchgeführt werden müssen. Dies kann selbstverständlich ebenfalls in unserer Klinik geschehen.
Nadine Triesch
Studienassistentin
Tel: 02331/ 805-526
Fax: 02331/ 805-534
Sarah Wiese
Studienassistentin
Tel: 02331/ 805-526
Fax: 02331/ 805 534
Palliativmedizin
„Palliativmedizin dient der Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Angehörigen, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung konfrontiert sind. Dieses geschieht durch Vorbeugung und Linderung von Leiden mittels frühzeitiger Erkennung, hochqualifizierter Beurteilung und Behandlung von Schmerzen und anderen Problemen physischer, psychosozialer und spiritueller Natur.“
Definition der Weltgesundheitsorganisation 2002
Das Wort „Palliativ“ leitet sich von dem lateinischen Wort „pallium – der Mantel“ ab. Dieser Mantel soll den Kranken beschützen; beschützen vor unnötigem Leiden bei schwerer Krankheit und Einsamkeit beim Tod.
Wir sind alle stolz auf die Erfolge der modernen Medizin. Viel Positives kann durch eine gute Behandlung zum Wohle der Kranken erreicht und verbessert werden. Bei vielen chronischen, unheilbaren, teilweise auch lebensbedrohlichen Erkrankungen müssen wir aber auch erkennen, dass eine gute Medizin vor allem bedeutet, auftretende Schmerzen und Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Atemnot zu lindern. Ist eine Heilung nicht mehr möglich, wollen die Patienten möglichst symptomarm weiterleben. Bei guter Symptomkontrolle ist dann auch ihre Lebensqualität nicht oder nur geringfügig eingeschränkt. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich im Bereich der Medizin eine neue Subspezialisierung, die Palliativmedizin, etabliert. Die Palliativmedizin ist ein klassisches „Brückenfach“, das heißt, die Zusammenarbeit mehrerer Berufsgruppen mit entsprechenden Kompetenzen in einem interdisziplinären Team ist notwendig.
Prinzipien der Palliativmedizin
- Umfassende Betreuung unheilbar Kranker
- Ziel der Behandlung ist die Lebensqualität, nicht die Lebensverlängerung
- Ganzheitlicher Behandlungsansatz
- Aktive Sterbehilfe wird strikt abgelehnt
- Das Menschliche hat stets Vorrang vor medizinisch Machbarem
- Vertrauen und Offenheit ist Behandlungsgrundlage
- Auch die Bedürfnisse von Angehörigen und Freunden werden beachtet
- Die Betreuung und Behandlung erfolgt durch ein multiprofessionelles Team
- Speziell ausgebildete Ärzte sorgen für Schmerz- und Symptomkontrolle
- Speziell ausgebildete Pflegekräfte sorgen für die Pflege der Patienten
- Akzeptanz des Todes als Teil des Lebens
Das „Palliativteam“ unserer Abteilung besteht aus 2 Palliativmedizinern, speziell ausgebildeten Pflegekräften, Seelsorgern, Sozialarbeitern und Krankengymnasten. Das gemeinsame Ziel ist es, die bestmögliche Lebensqualität für den Patienten und die Angehörigen zu erreichen. Die Aufnahme in das Krankenhaus dient der kurzfristigen, zeitlich begrenzten Intervention mit dem klaren Ziel der Symptomlinderung und anschließenden Entlassung nach Hause oder in eine andere Einrichtung (z.B. Hospiz).
Palliativmedizinisches Angebot
Schmerztherapie und medizinische Behandlung anderer Symptome (z.B. Luftnot, Bauchwasser, nicht heilende Wunden etc.)
- Palliativpflege
- Psychologische und seelsorgerische Begleitung
- Soziale Beratung
- Hilfestellung bei der Vorbereitung der Entlassung
- Begleitung, Beratung und Unterstützung der Angehörigen
- Krankengymnastik
- Begleitung in der letzten Lebensphase
„Nicht dem Leben mehr Tage hinzufügen, sondern den Tagen mehr Leben geben.“ Dame Cicely Saunders
Stationärer Auenthalt
Bei vielen Erkrankungen wird ein stationärer Krankenhausaufenthalt unumgänglich sein. Dies bringt besondere Belastungen für den Patienten und die Familie mit sich. Wir versuchen, stationäre Aufenthalte auf das notwendige Minimum zu reduzieren und den Patienten sowie ihren Angehörigen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Dazu gehört natürlich neben einer optimalen medizinischen auch die menschliche Betreuung. Die Klinik für Hämatologie und Onkologie verfügt über eine Station, eine sechs Betten umfassende Intensivstation sowie über eine hämatologisch-onkologische Isolierstation.
Station 22
Tel: 02331/ 805-384
Fax: 02331/ 805-385
Stationssekretärinnen
Tel.: 02331/ 805-9349
Tel.: 02331/ 805-9352
Fax: 02331/805-773
Psychoonkologische Beratung
Tel: 02331/ 805-835
Ambulante Therapie
Zu unserer Klinik gehört eine hämatologisch-onkologische Spezialambulanz und eine Gerinnungsambulanz (Privatambulanz).
Neben der ambulanten Diagnostik hämatologischer, onkologischer und hämostaseologischer Erkrankungen (Privatambulanz) liegt ein weiterer Schwerpunkt in der Therapieambulanz. Selbstverständlich ist hier – abhängig vom Krankheitsbild und der notwendigen Therapie – die ambulante Durchführung von Chemotherapien möglich. Auch die Übertragung von Blut- und Blutprodukten kann hier erfolgen. Dafür sind spezielle Therapieräume eingerichtet. Während der Behandlung werden Sie von qualifiziertem und speziell geschultem Pflegepersonal betreut. Natürlich ist auch die ärztliche Betreuung immer gewährleistet.
Sollten Sie nach der ambulanten Behandlung zu Hause Probleme verspüren, bitten wir Sie, uns jederzeit zu informieren. Dieses gilt insbesondere für plötzlich aufgetretenes Fieber, starke Schmerzen, Übelkeit etc. Sollte aufgrund von unvorhersehbaren Problemen die notfallmäßige stationäre Aufnahme notwendig sein, so werden wir diese umgehend veranlassen.