Leistungsspektrum
Wir behandeln nach einem ganzheitlichen psychosomatischen Konzept, das die körperlichen, seelischen und sozialen Aspekte einer Erkrankung berücksichtigt, und streben eine enge Verzahnung mit allen externen Behandlern an.
Im Mittelpunkt unseres Behandlungsangebots steht die sprechende Medizin, die auf den psychodynamischen Psychotherapieverfahren beruht. Wir folgenden dabei einem modernen, intersubjektiv ausgerichteten Verständnis der analytischen und tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie, das methodenintegrativ und leitlinienorientiert umgesetzt wird.
Unsere Patienten
Wir behandeln Patienten mit folgenden Krankheitsbildern:
- Depressionen, Angststörungen, Zwangsstörungen
- Akute und chronische Belastungsreaktionen (z. B. Erschöpfungszustände, Burnout-Entwicklungen, Lebenskrisen), Posttraumatische Belastungsstörungen
- Somatoforme, funktionelle und dissoziative Störungen (z. B. körpermedizinisch nicht vollständig erklärbare Beschwerde im Bereich Herz-Kreislauf, Atmung, Verdauung, Nervensystem, Muskulatur und Bewegungsapparat)
- Schmerzstörungen
- Persönlichkeitsstörungen (z.B. Borderline-Persönlichkeitsstörungen, Narzissmus)
- Erwachsene mit ADHS
- Psychische Beeinträchtigung in Zusammenhang mit körperlichen Erkrankungen (z. B. nach Herzinfarkt, operativen Eingriffen, Zuckerkrankheit, Asthma, Darmerkrankungen, Krebserkrankungen)
Unser Team
Unser Behandlungsteam setzt sich aus Mitarbeitern verschiedener Berufsgruppen zusammen:
- Ärzte und Psychologen
- Krankenschwestern und Krankenpfleger
- Physiotherapeuten
- Ergo-, Tanz- und Bewegungstherapeuten
- Sozialarbeiter
Hier können Sie unseren Abteilungsflyer downloaden (ca. 1,1 MB).
Über Psychotherapie
Wohin, wenn die Seele leidet? Und was sind seelische Erkrankungen überhaupt?
Mit diesem Beitrag möchten wir eine Orientierungshilfe geben.
Seelische Erkrankungen: ein Überblick
Wenn die Seele leidet, äußert sich das in veränderten Gedanken und Gefühlen, veränderter Selbst- und Fremdwahrnehmung und/oder selbst- bzw. fremdschädigendem Verhalten. Arbeits-, Beziehungs- und Genussfähigkeit sind mehr oder weniger gestört. Innen- und Außenleben verlieren ihre gewohnte Ordnung.
Dabei erzeugen manche Erkrankungen mehr Symptome im seelischen Innenraum, andere hingegen mehr Symptome im zwischenmenschlichen Bereich, manche Erkrankungen sind eher Ich-synton – werden vom Erkrankten also nicht wahrgenommen oder als zur eigenen Persönlichkeit zugehörig erlebt -, andere hingegen sind eher Ich-dyston – werden vom Erkrankten also als störend und nicht zur eigenen Persönlichkeit zugehörig erlebt. Bei manchen Erkrankungen bleibt die Alltagsfähigkeit erhalten, bei anderen geht sie teilweise oder ganz verloren; manche Erkrankungen heilen vollständig, andere kehren schubweise wieder oder verlaufen chronisch.
Der ICD („International Classification of Diseases“, ein weltweit anerkanntes Diagnoseklassifikationssystem der Medizin) unterscheidet im Bereich F („Psychische und Verhaltensstörungen“) 10 Krankheitskategorien mit jeweiligen Unterkapiteln. Diese sind:
F00-09: Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen (z. B. Demenz oder Delir)
F10-19: Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen (z. B. Alkohol- oder Cannabisabhängigkeit)
F20-29: Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen (z. B. paranoide Schizophrenie oder schizoaffektive Störung)
F30-39: Affektive Störungen (z. B. Depression oder Manie)
F40-48: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen (z. B. Angststörungen, Posttraumatische Belastungsstörung oder psychosomatische Erkrankungen)
F50-59: Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren (z. B. Anorexia oder Bulimia nervosa oder sexuelle Funktionsstörungen)
F60-69: Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen (z. B. Emotional instabile oder zwanghafte Persönlichkeitsstörung)
F70-79: Intelligenzstörung
F80-89: Entwicklungsstörungen
F90-98: Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
In der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS) vom Robert-Koch-Institut zeigen Wittchen et al. auf, dass jedes Jahr 33,3% (also ein Drittel!) der Bevölkerung an mindestens einer psychischen Erkrankung leiden. Am häufigsten sind Angststörungen (16,2%), Alkoholerkrankungen (11,3%), unipolare (heißt: ohne Manie) Depression (8,2%), Zwangsstörungen (3,8%) und somatoforme (sprich psychosomatische) Störungen (3,3%). Davon verlaufen je ein Drittel episodisch/zeitlich begrenzt, persistierend/fluktuierend oder chronisch/dauerhaft. Psychische Störungen treten außerdem häufig zusammen auf (sog. Komorbiditäten), z. B. Angststörungen mit Depression oder Angststörungen mit Suchterkrankungen.
Behandlungsmöglichkeiten für seelische Erkrankungen
Das Behandlungsspektrum seelischer Erkrankungen umfasst verschiedene Bereiche: den ambulanten und stationären Sektor, ärztliche Psychotherapie und psychologische Psychotherapie, pharmakologische und verbale/nonverbale Therapieverfahren sowie wissenschaftlich anerkannte und alternative Heilverfahren. Psychotherapie kann krankenkassenfinanziert sein, was in manchen Fällen Antragsverfahren voraussetzt, oder muss zum Teil oder ganz selbst finanziert werden. In der Regel wird die Behandlung freiwillig aufgesucht, wenn z. B. Leidensdruck oder Veränderungsmotivation vorliegen, in seltenen Fällen kann sie aber auch unter Zwang ausgeübt werden, und zwar bei Vorliegen ausgeprägter selbst- oder fremdschädigender Tendenzen.
Im stationären Sektor finden sich 54988 Krankenhausbetten der Fachabteilung Psychiatrie und Psychotherapie, 10162 für Psychotherapeutische Medizin (alte Bezeichnung) bzw. Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (Stand 2014). Die Indikation zur stationären Behandlung ergibt sich zum Beispiel bei einer akuten Erkrankung mit deutlich reduzierter Alltagsfähigkeit, Notwendigkeit der Herausnahme aus dem häuslichen Setting oder Notwendigkeit ständiger fachärztlicher/fachtherapeutischer Präsenz.
Der Fachbereich Psychiatrie und Psychotherapie definiert sich dabei wie folgt:
Das Gebiet Psychiatrie und Psychotherapie umfasst die Vorbeugung, Erkennung und somatotherapeutische, psychotherapeutische sowie sozial-psychiatrische Behandlung und Rehabilitation primärer psychischen Erkrankungen und psychischen Störungen in Zusammenhang mit körperlichen Erkrankungen und toxischen Schädigungen unter Berücksichtigung ihrer psychosozialen Anteile, psychosomatischen Bezüge und forensischen Aspekte.
Der Fachbereich Psychosomatische Medizin und Psychotherapie hingegen definiert sich so:
Das Gebiet Psychosomatische Medizin und Psychotherapie umfasst die Erkennung, psychotherapeutische Behandlung, Prävention und Rehabilitation von Krankheiten und Leidenszuständen, an deren Verursachung psychosoziale und psychosomatische Faktoren einschließlich dadurch bedingter körperlich-seelischer Wechselwirkungen maßgeblich beteiligt sind.
In den psychiatrischen Fachabteilungen werden mit absteigender Häufigkeit vor allem die folgenden Diagnoseklassen behandelt:
F1 (Suchterkrankungen) > F3 (Affektive Störungen) > F2 (Schizophrenien) > F4 (Neurotische Störungen) > F0 (Organische Psychosen) > F6 (Persönlichkeitsstörungen)
In den psychosomatischen Fachabteilungen vor allem diese:
F3 (Affektive Störungen) > F4 (Neurotische Störungen) > F1 (Suchterkrankungen) > F2 (Schizophrenien) > F6 (Persönlichkeitsstörungen) > F5 (Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen/Faktoren) > F0 (Organische Psychosen)
Beide Gebiete behandeln eine große Schnittmenge derselben Patienten, wie schon die Diagnosen zeigen, unterscheiden sich dabei aber vor allem in ihrem schwerpunktmäßigen Behandlungsansatz, der in der Psychiatrie die psychopharmakologische Behandlung, in der Psychosomatik die psychotherapeutische Behandlung ist, wie schon die Weiterbildung in den jeweiligen Gebieten zeigt (s. u.).
Im ambulanten Sektor finden sich neben 5699 Nervenärzten/Neurologen/Psychiatern 6084 ärztliche und 22547 psychologische Psychotherapeuten (Stand 2015, Quelle). Psychotherapie für Erwachsene wird nämlich von zwei Berufsgruppen angeboten: Ärzten und Psychologen. Eine ambulante Behandlung ist vor allem bei bestehender oder nur gering reduzierter Alltagsfähigkeit angezeigt und hat den Vorteil, dass an konkreten Schwierigkeiten in der realen Lebenswelt des Erkrankten gearbeitet werden kann.
Ärztliche Psychotherapeuten haben ein 6jähriges Medizinstudium plus eine anschließende 5jährige Facharztweiterbildung (Vollzeit) plus ggf. Zusatzweiterbildung absolviert, Psychologische Psychotherapeuten ein 5jähriges Psychologiestudium (mit Diplom- oder Masterabschluss) und eine anschließende 3- (Vollzeit) bis 5-jährige (Teilzeit) Institutsausbildung, die mit einer Approbation abschließt. Die Ausbildung der Psychologen zum Psychologischen Psychotherapeuten umfasst dabei 600 Stunden Theorie, 600 Stunden Patientenbehandlung unter Supervision und 120 Stunden Selbsterfahrung; bei den Ärztegruppen variiert dies (siehe Tabelle, Aufzählung am Beispiel Psychodynamischer Psychotherapie gemäß Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Westfalen-Lippe 2014). So ermöglichen je zwei Facharztweiterbildungen (= Psychiatrie und Psychosomatik) und je zwei Zusatzweiterbildungen (= berufsbegleitende Weiterbildungen, die einen bestehenden Facharzt wie z. B. Allgemeinmedizin ergänzen; namentlich „Psychotherapie – fachgebunden“ und Psychoanalyse) die Ausübung von Psychotherapie. Beide Berufsgruppen durchlaufen ihre psychotherapeutische Ausbildung in denselben Psychotherapieverfahren (AP, TP oder VT, s. u.) und bieten anschließend dasselbe Vorgehen an; Ärzten obliegt dabei zusätzlich die Möglichkeit zu Medikamentenverordnung, Krankschreibung und Krankenhauseinweisung.
Psychotherapeutische Behandlung
Die psychotherapeutische Behandlung seelisch Erkrankter sollte Verlauf und Schwere der Erkrankung, aber auch den Bedürfnissen und Neigungen des Erkrankten angepasst werden. Das heißt einerseits, dass ambulante und stationäre Therapie – auch in Kombination, sprich aufeinander abgestimmter Folge – mit ihren jeweiligen Möglichkeiten und Ausrichtungen auf das jeweilige Krankheitsbild abgewogen werden, andererseits aber auch in Bezug auf Wünsche, Nöte und soziale Rahmenbedingungen des Patienten. Hierbei spielt auch die Offenheit des Erkrankten bestimmten Behandlungsoptionen wie z. B. Psychopharmaka, aufdeckender Psychotherapie (d. h. Psychotherapie mit konfrontativen Elementen und Einbeziehung der Biografie), Gruppentherapien etc. gegenüber eine wichtige Rolle.
Die ambulante Psychotherapie bietet grundsätzlich zwei Optionen: Einzel- und Gruppenpsychotherapie. Diese werden wiederum im Rahmen der zugrundeliegenden Psychotherapieverfahren (AP, TP und VT, s. u.) angeboten, inzwischen ist dies auch in Kombination möglich. Manche Patienten profitieren von Erfahrungen mit mehreren Psychotherapieverfahren, machen z. B. erst eine Verhaltenstherapie, dann eine Psychoanalyse, oder erst eine Einzeltherapie, dann eine Gruppentherapie. Darüberhinaus kann die ambulante Psychotherapie mit einer psychopharmakologischen Behandlung kombiniert werden, was entweder der Behandler selber oder ein Dritter übernimmt.
Ich möchte an dieser Stelle eine Lanze für die Gruppentherapie brechen: leider wird dieses wertvolle, eigenständige Therapieverfahren häufig durch Unwissenheit unterschätzt oder als zweite Wahl neben der Einzeltherapie gesehen. Dabei bietet die Gruppentherapie Möglichkeiten und Chancen, die die Einzeltherapie nicht hat, z. B. das Getragensein in einem emotional bedeutsamen Miteinander erleben zu können, Konfliktverhalten erproben zu können, Schmerz und Empathie zu teilen, vielseitige Rückmeldungen zu bekommen, … Die Studienlage zeigt außerdem, dass Gruppenpsychotherapie eine gleiche Wirksamkeit wie Einzelpsychotherapie aufweist und bei manchen Krankheitsbildern (z. B. soziale Ängste) besonders effektiv ist.
Die in der Psychotherapie angewendeten Psychotherapieverfahren sind vor allem die psychoanalytisch begründeten Verfahren analytische Psychotherapie (AP) und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP) sowie die Verhaltenstherapie (VT); diese Verfahren sind vom wissenschaftlichen Beirat für Psychotherapie wissenschaftlich anerkannt und werden von den Krankenkassen erstattet. Seit Kurzem wird auch die Traumatherapie mit EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) erstattet, und die Systemische Therapie wurde wissenschaftlich anerkannt. Daneben gibt es die Humanistische Psychotherapie, die verschiedene Verfahren umfasst (z. B. Körperpsychotherapie, Gestalttherapie) und noch um wissenschaftliche Anerkennung kämpft.
Die psychoanalytisch begründeten Verfahren beziehen das Wirken des Unbewussten mit seinen dem Alltagsbewusstsein in der Regel nicht zugänglichen Motivationen und Fantasien ein, arbeiten mit Übertragung und Gegenübertragung, sprich der Aktualisierung konflikhafter Beziehungsmuster in Alltag und therapeutischer Beziehung, und helfen bei der Nachreifung sog. Ich-struktureller Defizite (z. B. Gefühlswahrnehmung, Selbstwertregulation, Impulskontrolle). Die analytische Psychotherapie mit der Besonderheit mehrer Termine pro Woche und einem insgesamt hohem Stundenkontingent (sog. höherfrequente Therapie) nimmt dabei die gesamte Persönlichkeit in den Blick, während sich die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie mit geringerem Stundenkontingent auf gemeinsam verabredete Teilaspekte konzentriert.
Die Verhaltenstherapie umfasst verschiedene Schulen und Ansätze, denen das Modell der klassischen Konditionierung und die Lerntheorie als Kernelemente gemeinsam sind. Methodisch bedeutsam ist die Verhaltens- und Problemanalyse, deren Ergebnisse mit verschiedenen Techniken günstig beeinflusst werden sollen. Einen besonderen Stellenwert haben hier z. B. die kognitive Verhaltenstherapie nach Beck, die Rational-Emotive Verhaltenstherapie nach Ellis und die Schematherapie nach Young.
Zwischen den verschiedenen Psychotherapieschulen herrscht z. T. eine Kultur aggressiver Rivalität, die bis zur Polemik ausufert. Daneben hat es die Verhaltenstherapie mit Dominanz besetzter Universitätslehrstühle und umfangreichem Forschungsaufwand im inzwischen hinterfragten RCT-Studiendesign geschafft, die Geschwisterverfahren an den Rand zu drängen. Hierzu gibt es verschiedene kritische Stimmen (z. B. hier). Inzwischen wendet sich dieses Blatt bis ins Gegenteil, wovon sogar die Populärmedien berichten (siehe z. B. hier, hier und hier). Unbestritten ist aber, dass alle wissenschaftlich anerkannten Verfahren wirken.
Bei der Auswahl einer psychotherapeutischen Behandlung kommen schließlich zwei Aspekte in Betracht: erstens sollte das Verfahren (AP, TP oder VT) für mich stimmig sein, zweitens die Beziehung zum Therapeuten (um dies zu klären gibt es die probatorischen Sitzungen, sprich die ersten 5 bzw. 8 Therapiestunden). Beides sollte passen, damit eine Therapie erfolgreich sein kann. Weiterhin ist eine aktive Teilnahme am psychotherapeutischen Prozess, der übrigens auch zwischen den Sitzungen stattfindet, wichtig, was z. B. eigene Reflexionen, das Ausprobieren neuer Haltungen und Verhaltensweisen sowie manchmal auch das Erledigen von Hausaufgaben umfasst. Ein professioneller Therapeut wiederum trägt durch regelmäßige Wahrnehmung von Supervision, Intervision und Fortbildung sowie den Besuch von Qualitätszirkeln seinen Teil dazu bei.
Zu guter Letzt sei vor Scharlatanerie auf dem Psycho-Markt gewarnt: im Selbsterfahrungssektor, Esoterik- und Alternativbereich gibt es vielfältige bedenkliche Angebote, manchmal von an Wochenendkursen ausgebildeten Heilpraktikern durchgeführt, die beträchtlichen Schaden hinterlassen können. Hier sind vor allem emotionale Abhängigkeit, maligne Regression (sprich Verlust reifer Ich-Strukturen durch z. B. einseitiges Fokussieren auf vermeintliche Defizite, falsch angewendete Innere-Kind-Arbeit oder sog. Rückführungen in vergangene Leben, …), soziale Isolation bei sektenhaften Gruppenstrukturen und finanzielle Ausbeutung zu nennen. Guruhaften Anbietern, utopischen Heilungsversprechen und intransparenten Strukturen sollten daher grundsätzlich misstraut werden. Im Zweifel helfen Zweitmeinungen ärztlicher bzw. psychologischer Psychotherapeuten, der Verein für Ethik in der Psychotherapie e. V. und Sektenberatungsstellen.
Wir hoffen, mit diesem Überblick geholfen zu haben und wünschen alles Gute auf dem spannenden Weg der Psychotherapie!
Stationäre Behandlung
Auf unserer Station werden vier störungsorientierte Behandlungspfade angeboten, um dem Bedarf psychosomatischer Patienten gerecht zu werden. Grundlage der stationären Behandlungen ist Paul L. Janssens Konzept der integrativen psychoanalytisch begründeten Teambehandlung, demgemäß die stationäre Psychotherapie als ein reflexives Beziehungsfeld verstanden wird. Janssen hat das Team persönlich in einer Fortbildungsreihe hierin geschult. Die Wirksamkeit stationärer psychodynamischer Psychotherapie ist in verschiedenen Studien belegt. Wir berücksichtigen in unseren Behandlungen die jeweils aktuellen Leitlinien.
Die Unterbringung auf Station erfolgt in modernen, wohnlich eingerichteten Doppelzimmern, für Wahlleistungspatienten stehen auch Einzelzimmer zur Verfügung. Es sind, um intensive psychotherapeutische Behandlungen zu ermöglichen, Behandlungsdauern von bis zu 12 Wochen möglich.
Störungsorientierung neurotische Erkrankungen
Hierzu zählen v. a. die Angst-, Zwangs- und depressiven Störungen. Die Behandlungsstrategie zielt auf das Bewusstmachen und Durcharbeiten ihrer unbewussten Störungsquellen – z. B. innere Konflikte um zentrale Bedürfnisse oder Überforderungen im Umgang mit schwierigen Gefühlen –, die ihren Ursprung oftmals in früheren Lebensabschnitten haben. Zur Behandlung zählt auch, ihr unbewusstes Wirksamwerden im Rahmen des stationären Beziehungsfeldes aufzudecken und an ihren Manifestationen im Hier und Jetzt zu arbeiten. Im Rahmen des Therapietransfers in den Belastungserprobungen am Wochenende und in der Vorbereitung auf die Entlassung sollen dann neue Verhaltensweisen und Beziehungsmuster erarbeitet und verinnerlicht werden.
Störungsorientierung Persönlichkeitsstörungen
Hierzu zählen v. a. die Borderlinestörung, Narzissmus und ich-strukturelle Störungen gemäß OPD-2. Die Behandlungsstrategie orientiert sich an den „Prinzipien der stationären Behandlung mit Übertragungsfokussierter Psychotherapie (TFP)“ nach Dulz/Grimmer/Lohmer/Dammann und fokussiert das erkrankungsbedingt beeinträchtigte Beziehungserleben der Patient:innen, das sich ebenfalls im stationären Beziehungsfeld wieder einstellt. Ziel ist es, durch unmittelbare Arbeit an biographisch geprägten problematischen Beziehungsmustern im Hier und Jetzt neue Beziehungserfahrungen zu ermöglichen, wodurch schließlich ein stabiles Selbst- und Fremdbild sowie ein stabiler Selbstwert möglich und die Befähigung zu Selbstberuhigung, Impulskontrolle und gelingenden Beziehungsgestaltung gestärkt werden sollen.
Störungsorientierung Somatisierungsstörungen
Hierzu zählen die dissoziativen, somatoformen und psychogen mitbedingten körperlichen Erkrankungen.
Die Behandlungsstrategie orientiert sich an modernen psychodynamischen Konzepten wie der Mentalisierungsbasierten Psychotherapie und fokussiert vor allem, den Zugang und Ausdruck von Gefühlen zu stärken sowie die Symptomentwicklung im Rahmen von Beziehungserfahrungen und -mustern zu verstehen. Durch verschiedene Gruppenangebote soll die Kompetenz zur Klärung von Konflikten und Äußerung von Bedürfnissen in Beziehungen gestärkt werden.
Ergänzend ist die begleitende Abklärung körperlicher Beschwerden im Rahmen der Konsildienste des Hauses möglich.
Störungsorientierung Traumafolgestörungen
Hierzu zählen vor allem die Posttraumatische Belastungsstörung sowie die Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung.
Die Behandlungsstrategie integriert u. a. die traumatherapeutischen Modelle von Luise Reddemann und Wolfgang Wöller und folgt dem Konzept „Stabilisieren, Konfrontieren, Integrieren“. Das Ziel ist, nach einer vorangehenden Stabilisierungsphase intrusives Erleben (z. B. Flashbacks) mithilfe traumakonfrontativer Verfahren aufzulösen, verzerrte Selbst-/Fremdbilder (z. B. Misstrauen, Scham-/Schuldgefühle, Selbstzweifel) im Gruppenkontext zu korrigieren und die eigene Gefühlsregulation zu stärken. Die Teammitglieder sind nach einem abteilungseigenen Traumamanual geschult und beherrschen die imaginativen Stabilisierungs- und Traumakonfrontationsmethoden nach Reddemann/Wöller, zudem bieten mehrere Teammitglieder EMDR an.
Im Rahmen der vernetzten psychotherapeutischen Versorgung können auch niedergelassene Kolleg:innen Patient:innen zu uns einweisen, wenn Traumakonfrontation im stationären Rahmen durchgeführt werden soll, falls dies z. B. im ambulanten Rahmen nicht möglich ist.
In einem Vorgespräch mit einem/einer unserer Therapeut:innen klären wir mit Ihnen, welches Behandlungskonzept für Sie in Frage kommt. Wir berücksichtigen dabei Ihre Wünsche.
Einzel- und Gruppenpsychotherapie
Die Psychotherapie in unserer Abteilung erfolgt in den psychodynamischen Verfahren und integriert die Spezialverfahren Übertragungsfokussierte Psychotherapie, Strukturbezogene Psychotherapie und Mentalisierungsbasierte Psychotherapie.
Gruppenpsychotherapie nimmt aufgrund ihrer hohen Wirksamkeit auf beiden Stationen eine zentrale Rolle ein, zusätzlich finden zwei Einzelgespräche pro Woche statt. Je nach Indikation werden auch verhaltenstherapeutische Methoden eingesetzt.
Spezielle psychosomatische Pflege
Uns vom Pflegeteam ist es ein Anliegen, unseren Körper als Einheit zu verstehen und das Wechselspiel zwischen seelischen, körperlichen und sozialen Vorgängen den Patienten näher zu bringen. Eines unserer Aufgabenbereiche umfasst die Bezugspflege, um den Patienten in allen notwendigen Bereich zu begleiten und Hilfestellungen anzubieten. Um dies alles zu ermöglichen, ist es uns sehr wichtig, in der Abteilung eine Atmosphäre zu schaffen, die es den Patienten leichter macht, sich wohl zufühlen.
- Anwendung von körpertherapeutischen Elementen,
z.B. basale Stimulation - Wickelanwendung
- Anwendung von milieutherapeutischen Elementen
- Bezugspflegegespräche
Physiotherapie
Schon einige Redensarten deuten darauf hin, dass körperliche Beschwerden auch mit den seelischen Befindlichkeiten eng miteinander verbunden sind: “Rückgrat beweisen”, “sich zurückhalten”, “schwer zu tragen haben“sind nur einige der vielen Bestandteile unserer Sprache, die die Verbindung zwischen Psyche und Körperspannung verdeutlichen. Psychische Spannungen, Ängste, Ärger oder Frust sorgen für Verspannungen in der Muskulatur, die dann unterschiedlichste Schmerzen verursachen. Der Körper wird als Vermittler, z.B. seelisch-emotionaler Ausdrucksgestaltung angesehen. Physiotherapie in der Psychosomatik betrachtet Symptome oder Erkrankungen auf eine ganzheitliche Weise, die sowohl körperliche, psychische als auch soziale und biographische Faktoren berücksichtigt. In diesem Sinne hat die Physiotherapie das Ziel, körperliche Funktionen zu erhalten, wieder herzustellen oder neu zu entwickeln.
Um diese Ziele zu erreichen, bieten wir ein breites Spektrum unterschiedlicher Behandlungskonzepte an, die wir nach differenzierter Diagnostik anwenden. Dabei kommen neben Einzelangeboten auch Gruppenangebote wie Walking oder medizinisches Gerätetraining zum Einsatz.
Kunst- und Gestaltungstherapie
Die Kunst- und Gestaltungstherapie gehört zu den kreativen und gestaltenden Therapien.Sie bedient sich Materialien wie Ton, Farbe, Holz und Gestein.
Hierbei wird weniger produktorientiert gearbeitet, vielmehr besteht Gelegenheit zu neuen Erfahrungen. Verborgene oder vergessene Fähigkeiten können entdeckt werden. Bislang unbewusste oder
abgespaltene Inhalte und Gefühle können über den kreativen Prozess Gestalt annehmen und somit benennbar und besprechbar werden.
In der Selbst- und Fremdbeobachtung werden auf der Handlungsebene Verhaltensmuster erkennbar und diese in Alltagssituationen übertragen. Neue Lösungsansätze und Strategien werden in der Gruppe bearbeitbar, und es wird die Möglichkeit zur Anwendung und Beübung gegeben.
Tanz- und Ausdruckstherapie
Die Tanz- und Ausdruckstherapie ist ein tiefenpsychologisch orientiertes Verfahren der Psychotherapie. Sie ist eine erlebnisorientierte, nonverbale Therapieform.
Ihr stehen verschiedene Methoden der Diagnose und Behandlung zur Verfügung, zum Beispiel das Kestenberg Movement Profile, eine nach psychoanalytischem Konzept entwickelte Bewegungsanalyse.
Für die Psychosomatik von besonderer Bedeutung ist die Fokussierung der Tanztherapie auf das Wechselspiel zwischen
körperlichen und seelischen Prozessen, den nonverbalen Ausdruck von Emotionen, Beziehungsszenen, Konfliktthemen sowie Erwerb neuer Handlungsmöglichkeiten.
In tänzerischen Bewegungsimprovisationen bekommt des Unbewusstsein seinen Raum. Impulse, die zur Bewegung führen, machen nicht selten die zugehörigen psychischen Themen bewusst.
In der Arbeit mit Bewegungsmetaphern und Symbolisierungen werden gezielt Erfahrungen zu persönlichen Themen gemacht und bearbeitet.
Sozialdienst
Zuständige Mitarbeiterin: Frau Wimbert-Gierke (Dipl.-Sozialpädagogin) Tel.: 696-170 / Fax: 696-188 y.wimbert-gierke@kkh-hagen.de
Der Sozialdienst befasst sich mit den persönlichen und sozialen Aspekten des Menschen und ergänzt somit die psychotherapeutisch / medizinische Behandlung und Pflege der Fachklinik. Es erfolgt eine individuell, gezielte sozialpädagogische Beratung und Unterstützung sowie Begleitung der Patienten u.a. in sozialrechtlichen, familiären und beruflichen Angelegenheiten.
Ergänzend werden sozialtherapeutische Trainings angeboten:
Das Soziale Kompetenztraining orientiert an dem Konzept „GSK“ von Hinsch und Pfingsten:
Ziel des Gruppen-Trainings ist es, grundlegende Fähigkeiten für den Umgang mit anderen Menschen zu erlernen bzw. zu verbessern. Hierbei werden die individuellen Ressourcen des Patienten mit einbezogen und gefördert.
Das Training bezieht sich auf drei Situationstypen (“eigene Rechte durchsetzen”, “Beziehungen gestalten”, “um Sympathie werben“). Zu den einzelnen Situationstypen werden zum einem Informationen vermittelt und zum anderen praktische Übungen in Form von videogestützten Rollenspielen durchgeführt. Der Patient kann so im geschützten Setting selbstsichere Verhaltensweisen trainieren und überprüfen.
Das Training emotionaler Kompetenzen orientiert an dem Konzept von Matthias Berking:
Ebenfalls im Gruppensetting bieten wir als Unterstützung der stationären Psychotherapie ein Training emotionaler Kompetenzen an. Das Training dient der Stress-, Selbstwert- und Emotionsregulierung. Es werden einerseits theoretische Aspekte vermittelt und ferner Übungen zur Gefühlswahrnehmung und -differenzierung angeboten. Im weiteren Verlauf haben die Patienten die Möglichkeit eigene, belastende und konflikthafte Alltagssituationen zu besprechen. Es erfolgt eine genaue Analyse der Situation mit dem Ziel individuelle Regulierungsmöglichkeiten zu erarbeiten.
Nachstationäre Nachsorge mit mentalis
Behandlung in unserer Klinik erfolgreich abgeschlossen – Lückenlose Weiterbehandlung mit mentalis
Als Patient:in unserer Klinik besteht für Sie die Möglichkeit, die mentalis Nachsorge zu nutzen. mentalis ist ein Nachsorgeanbieter für Menschen mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen und bietet Ihnen eine digital-gestützte Nachsorge aus therapeutischen Apps und psychologischen Tele-Gesprächen an. Ziel dieser Nachsorge ist es, die in der Klinik erarbeiteten Therapieerfolge zu stabilisieren und Ihre Rückkehr aus der Klinik in den Alltag zu unterstützen.
Interesse an der Nachsorge – Sprechen Sie uns an
Wenden Sie sich gerne an unser Klinikpersonal, wenn Sie Interesse an der mentalis Nachsorge haben. Wir prüfen gerne individuell für Sie, ob diese Form der Nachsorge für Sie in Frage kommt.
Tagesklinische Behandlung
In neuen Räumlichkeiten am Bethanien Krankenhaus Iserlohn wird ab 13.11.2023 eine tagesklinische psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung angeboten. Das Therapieangebot findet werktags zwischen 08:00-16:00 (freitags: 08:00-14:30) statt und integriert dieselben Elemente wie die stationäre Behandlung. In Abgrenzung zur stationären Behandlung empfiehlt sich die tagesklinische Behandlung für Patient:innen, die über eine allgemein höhere Stabilität verfügen, bei denen das Pendeln zwischen intensiver Behandlung und eigenem häuslichen Setting eine psychotherapeutische Bedeutung aufweist und die aus zwingenden Gründen keine stationäre Behandlung wahrnehmen können (z. B. aufgrund Versorgungsverpflichtungen Angehörigen gegenüber), bei denen eine rein ambulante Behandlung aber nicht ausreicht. Auch kann die Tagesklinik als Übergangsmodalität zwischen Station und Alltag Anwendung finden.
Ambulante Behandlung
Institutsambulanz für Psychotherapie
Unsere Ambulanz bietet ein multimodales psychosomatisch/psychotherapeutisches Behandlungsangebot an. Dieses steht unseren stationären Patientinnen und Patienten im Sinne einer Anschlussbehandlung sowie von außen kommenden Patientinnen und Patienten nach vorangegangenem Vorgespräch zur Indikationsstellung zur Verfügung. Zu unserem Behandlungsangebot gehören:
Psychodynamische Psychotherapie: Nach erfolgter Indikationsstellung im Vorgespräch bieten wir Kurz- und Langzeitpsychotherapie in tiefenpsychologisch fundierter oder analytischer Ausrichtung an. Die Psychotherapie erfolgt wöchentlich im Einzelsetting oder in der Gruppe. In der Ambulanz arbeiten mehrere ärztliche Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen im Einzelsetting, und es bestehen zwei fortlaufende, halbgeschlossene Psychotherapiegruppen.
„Infoblatt Psychodynamische Psychotherapie“
„Information zum Erstgespräch“
Psychosomatische Diagnostik: Im Rahmen des ambulanten Diagnostikangebots können Fragestellungen überweisender Ärztinnen und Ärzte geklärt und Empfehlungen für eine weitere psychosomatische/psychotherapeutische Behandlung geäußert werden. Bei Bedarf kann dieses Angebot um testpsychologische Verfahren ergänzt werden.
ADHS Diagnostik: Ebenfalls mittels Überweisung des Psychiaters oder des Hausarztes kann eine ADHS Diagnostik bei erwachsenen Patientinnen und Patienten unseres Behandlungsspektrums erfolgen. Hierfür bedarf es in der Regel zwei Termine. Wir bitten darum, Grundschulzeugnisse zum ersten Termin mitzubringen.
Kunsttherapie-Gruppe: Im Rahmen des ambulanten Therapieprogramms kann von den Patienten zusätzlich an der ambulanten Kunsttherapie-Gruppe teilgenommen werden. Hier können mit Materialien wie Ton, Farbe, Holz und Gestein bislang unbewusste oder abgespaltene Inhalte und Gefühle über den kreativen Prozess Gestalt annehmen und somit benennbar und besprechbar werden. Dies erfolgt wie alle Gruppen im wöchentlichen Rhythmus.
Training emotionaler Kompetenzen: Ebenfalls im Gruppensetting bieten wir als Unterstützung der ambulanten Psychotherapie ein Training emotionaler Kompetenzen (TEK) an. Das Training dient der Stress-, Selbstwert- und Emotionsregulierung. Es werden einerseits theoretische Aspekte vermittelt und ferner Übungen zur Gefühlswahrnehmung und -differenzierung angeboten. Im weiteren Verlauf haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit eigene, belastende und konflikthafte Alltagssituationen zu besprechen. Selbstsichere Verhaltensweisen können dann im anschließenden videogestützten Rollenspiel trainiert und überprüft werden.
Sozialpädagogische Beratung und Unterstützung: Im Rahmen der ambulanten Psychotherapie bieten wir gezielte Beratungen durch unsere Sozialpädagogin an. Hier erfolgt eine individuelle Beratung und Unterstützung u.a. bei behördlichen, finanziellen, familiären und beruflichen Angelegenheiten. Ferner werden Vermeidungssituationen analysiert und bei Bedarf auch in Form eines Angst-Expositionstrainings im häuslichen Umfeld reguliert.
Wir freuen uns auf Ihren Anruf! Sie erreichen uns unter 02331 696 222
Psychoanalytische Psychosomatik
Die Psychoanalyse ist ein sehr wirksames, nachhaltiges und effizientes Therapieverfahren, wird in den Populärmedien aber leider oft falsch dargestellt. Wie kaum ein anderes Verfahren wird sie gerne mit ihrem Gründer, Sigmund Freud, gleichgesetzt, dabei hat sie schon zu seinen Lebzeiten über seine ersten Konzeptionalisierungen hinaus weitere Ansätze und Methoden hervorgebracht. So sind insbesondere die Ich-Psychologie, Selbstpsychologie, Objektbeziehungspsychologie und die junge Schule der relationalen/ intersubjektiven Psychoanalyse Entwicklungen, die Freuds weiterhin gültige Erkenntnisse ergänzen.
Psychoanalyse findet nicht mehr nur auf der Couch, sondern auch im Sitzen und in Gruppen statt. Ihre Wirksamkeit ist ausführlich wissenschaftlich untersucht. Die folgende Tabelle stellt den Vergleich der Effektstärken verschiedener Therapien exemplarisch dar:
Therapie: | Effektstärke: |
Psychopharmaka | 0.2 – 0.76 (0.15 – 0.37) |
Psychotherapien allgemein | 0.6 – 1.11 |
Gesprächstherapien | 1.14 |
Verhaltenstherapien Kognitive Verhaltenstherapien | 1.0 – 1.23 1.2 – 1.3 |
Psychoanalytische Therapien | 1.46 – 1.55 |
Psychodynamische Gruppentherapie Mentalisierungsbasierte Gruppentherapie | 0.59 – 2.13 1.76 |
Nach: Schultz-Venrath U, Felsberger H. Mentalisieren in Gruppen. 2016, Stuttgart: Klett-Cotta
(Effektstärken ab 0.6 gelten als gut).
Die Kombination psychoanalytischer Einzel- und Gruppentherapien im multimodalen stationären psychosomatischen Behandlungsrahmen hat sich dabei als besonders wirksam erwiesen.
Balintgruppe
Die Balintgruppe muss aktuell aufgrund des Umzugsgeschehens der Abteilung leider pausieren.